Positionspapier zum “Coronasemester” SoSe 2020

Die Universität und Hochschulen in Bremen stehen im Sommersemester 2020 vor großen Herausforderungen. Durch in weiten Teilen versäumte Modernisierung und Digitalisierung der Lehre ist nun schnelles Handeln gefragt. Insbesondere für die Lehre gestaltet sich die Umsetzung komplex. Doch Studierende sind auf ein breites Lehrangebot angewiesen.

Als Liberale Hochschulgruppe Bremen möchten wir dieses Ziel nicht aufgeben, bevor das Semester überhaupt begonnen hat. Wir halten die schnelle Digitalisierung der Lehre für möglich und setzen uns daher für ein Innovationssemester statt eines Kann- oder Nichtsemesters ein.

Unsere konkreten Forderungen: 

Lehrveranstaltungen

  • Für das Sommersemester geplante Module sollen als Remote-Lehrveranstaltungen in verschiedenen Formaten angeboten werden. Die Ausgestaltung steht den Dozenten frei, jedoch fordern wir als Studierenden ein hohes Maß an Innovation und neuartigen Ideen ein.
  • Aufzeichnungsmöglichkeiten für Professoren sind zuhause dringend herzustellen, beispielsweise durch die zentralisierte Beschaffung von Mikrofonen und Webcams. Professoren sind angehalten, die Vorlesungen trotz aktueller Hindernisse verfügbar zu machen.
  • Eine ausreichende Betreuung der Studierenden über Email, Chat, Video-Sessions und Telefon ist zu gewährleisten.
  • Priorisiert sollen Laborpraktika wieder an der Universität stattfinden. Eine Aufteilung in kleinere Gruppen und eine Verschiebung in die Semesterferien soll ermöglicht werden. Für Laborpraktika notwendige Software (z.B. CAD-Software) ist von der Universität für die Studierenden zur Nutzung auf eigenen Geräten zur Verfügung zu stellen.
  • Keine Abstriche in Qualität und Anspruch.
  • Software und Hardware ist mit Blick auf die Nutzung in kommenden Semestern zu beschaffen. Auch in zukünftigen Semestern sind Online-Formate stärker zu nutzen und die Digitalisierung als Lehrunterstützung stärker ins Zentrum zu rücken.
  • Verschiedenste Gadgets und Software ist in diesem Semester auszuprobieren. Von Gaming-Streamingportalen zu professionellen Unternehmenslösungen. Eine Vereinheitlichung der Technologien soll erst in den Folgesemestern auf Basis der Erfahrungen in diesem Semester geschehen. Datenschutz ist als Kriterium mit einzubeziehen.
  • An den Fachbereichen und über das ZfN sind eine Office Suite und für das Remote-Studium notwendige Softwarelizenzen wie beispielsweise Matlab für Studierende zur Verfügung zu stellen.

Prüfungen und Hausarbeiten

  • Hausarbeiten sollen in Zukunft primär über Stud.IP eingereicht werden können. Die Forderung nach gedruckten Exemplaren soll auch nach Corona die Ausnahme bilden.
  • Die aktuellen Restriktionen sind als Chance für eine weitere Verbreitung von (remote) Open-Book und Take-Home Klausuren zu sehen. Das Sommersemester bietet die Chance diese Formate auszuprobieren.
  • Fristen für Haus- und Abschlussarbeiten sind zu verlängern, insofern der Quellenzugang (beispielsweise zu Büchern) durch die Schließung der Bibliotheken beeinträchtigt ist.
  • Online-Exemplare viel genutzter Literatur sind schnellstmöglich zu beschaffen.
  • Für soziales Engagement sollen maximal 6 CP in diesem Sommersemester als General Studies anrechenbar sein. “Soziales Engagement” soll breit ausgelegt werden.
  • Das Sommersemester 2020 soll nicht in die Regelstudienzeit zählen.

Studienfinanzierung

Auslandssemester

  • Bereits für Auslandssemester zugelassene Studierende sollen ihren Studienplatz unbürokratisch im kommenden Semester/Jahr wahrnehmen können.
  • Incomings sollen die Möglichkeit bekommen bei Anreiseschwierigkeiten das Semester auch digital aus der Ferne wahrnehmen zu können. Neue Incomings sind sind weiterhin zum Erasmus-/Auslandssemester zuzulassen und sollen dieses wahrnehmen können.

Hochschulpolitik

  • Die SR-Wahlen sind auf Onlinewahlen umzustellen. Anonymität und Betrugssicherheit sind technisch herzustellen.